Roggen

Roggen
1. Alter Roggen mehrt sich im Sack. (Frankenwald.)
2. Den Roggen eingestäubt, die Gerst nicht eingekläubt, Weizen sä' in Schollen, so hast du alles im Vollen. (Frankenwald.)
3. Den Roggen 'neingestäubt, den Hafer 'neingekleibt.
Der Roggen soll bei ganz trockenem Wetter gesäet werden, wenn der Boden staubt; der Hafer bei nassem, wenn er klebt.
4. Der Roggen gilt am allermeist, wenn sie singen: Nun bitten wir den heiligen Geist1.Blum, 257; Simrock, 8488; Körte, 5086.
1) D.i. zu Pfingsten.
5. Der Roggen stiebt, der Hafer fliegt. (Schweiz.)
6. Et is mi lykefield (gleichviel) sied de Roggen, biu (wie) du mi îeges (eggest), wan du mi män gued lieges (legest). (Hemer in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 261, 40.
7. Rogge sêge, dat he stêwt, Weite sêge, dat he klêwt.Frischbier2, 3155.
8. Roggen ist der Herr im Hause.
9. Roggen säe in Asche, Weizen in die Wasche. (Frankfurt a.O.) – Boebel, 136.
10. Roken si brôken. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 51.
11. Sobald der Roggen in die Blüte geht, werden die Leute schläfrig.
Nach Mölling (Reiseskizzen, Galveston, Texas 1859, S. 44) Sprichwort der Deutschen Wisconsins, in der Gegend von Racine- und Walworth-County.
12. Ueber Roggen kein Korn, über Eiche kein Holz, über Hopfen kein Kraut.
Zur Erklärung dient das dänische Sprichwort: Den som blev skikket bort, at skulle hente en bedre urt til øl end humle, bedre til brød end rug, bedre til bygning end eeg, kom ei endnu igien. (Prov. dan., 190.)
13. Wei de Roggen besütt in der Märt, kiket beater der Kau unnern Stert. (Westf.)
14. Wenn der Roggen gut im Felde steht, ist er im Mai in der Aehre. (Fries.)
15. Wenn der Roggen im Mai dünn steht, wird er theuer.
16. Wer Roggen säet in Schollen, hat alles im Vollen. (Warburg.) – Boebel, 107.
17. Wer Roggen unterstäubt, die Gerste unterkleibt, den Weizen sä't in Schollen, hat alles im Vollen. (Ostpreuss.) – Boebel, 135.
18. Wo man im vorigen Jahre Roggen gesäet, kann man dies Jahr keinen Weizen mähen.
*19. Dar gêlt de Rogg nich na.Dähnert, 386a.
Sagt der pommersche Landmann, wenn er eine Ausgabe für zu hoch hält.

Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.

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